DAS INNERE DER KIRCHE




Man betritt die Kirche durch den östlichen Eingang des Turmes und gelangt in die mächtige Turmhalle. Zuvor sei aber noch auf ein Tympanon über der Eingangstür hingewiesen, das den Kirchenpatron, den hl. Martinus, mit der neugotischen Türfassung aus dem Jahre 1897 zeigt.
Der Blick geht von der Turmhalle in das gotische Kirchenschiff mit seinem Gewölbe, erfasst die romanische Verzierung und das verkürzte südliche Querhaus mit dem Renaissancegiebel und den zwei großen gotischen Fenstern. Rechts befindet sich das westliche gotische Seitenschiff mit Gewölbe. Quer zum gotischen Seitenschiff erstrecken sich der romanische Hochchor und das romanische Schiff mit der Flachdecke. Zur linken Seite hin öffnet sich der untere Teil des nördlichen Seitenchores mit der Mosaik-Kapelle, durch die man in die Krypta gelangt. Über der Mosaik-Kapelle ist die Schatzkammer, und im südlichen Seitenchor sind zwei Sakristeien eingerichtet.









 


A  Hochchor, darunter Krypta
B  roman. Langschiff
C  roman. Querhaus
D  roman. Seitenchöre
Mosaikkapelle,
     darüber die Schatzkammer
F  gotisches Langhaus
G  Vierung
H  Eisbrecher
J  Kirchturm und Turmhalle
K Seitenschiff, 15. Jh.
L  ehem. Marienkapelle
M ehem. Georgskapelle
O Sakristeien
Westgiebel
südl. Seitenschiff (roman,)
R  südl. Giebel (Renaissance)

1    Tympanon über d. Eingang
  Muttergottesfigur, ca. 1530
3    Fragment eines Triumphkreuzes
4    Begleitfiguren der Kreuzigungsgruppe
5    Grabplatten
6   Fenster im Turm
7    Epitaphien
8    Bild: Jesus u. die Samariterin
9    Immerwährende Hilfe
10  Mosaik "Gleich wie der Hirsch"
11  Fenster im gotischen Stil
12  Mosaikkapelle
13  Fenster, 5. Schmerz Mariens
14  Vesperbild - Pietà -, um 1530
15  Kreuz in der Krypta, 19. Jh.
16  Altar in der Krypta
17  Truhenorgel
18  Zelebrationsaltar in der Vierung
19  Suppedaneum
20  Säulenbasen des Lettners
21  Reste des Sakramentaltars
22  Tabernakel
23  Figur Hl. Willibrord, Ende 15.    
      Jahrhundert
24  Bild der Figur Hl. Martinus, um 1700


25  Kreuz in der Vierung
26  Vordere Bogennischen
27  Altar des Hochchores
28  Romanischer Fußboden
29  Apsis-Fenster
30  Fenster auf der Südseite
31  Bild: "Natural Powers"
       v. Martin Müller, 1992
32  Chorgestühl
33  Fenster im südl. Seitenschiff
34  Zwei Statuen: Augustinus und Monika,
      Anna Selbdritt
35  Grabplatten
36  Bild: Kreuzigung
37  Kreuzweg von P. P. Piech
38  Fundament einer roman. Säule
39  Orgel
40  Gedenkstein von Marwick
41  Grabplatte Dechant P. Homphäus
42  Grabplatte Dechant Bruns
43  Grabplatte Dechant Gruintgen
44  Grabplatte Debinc
45  Grabplatte Bongart
46  Gedenkstein Herzog Gerhard v. Schleswig
47  Fenster im westl. Seitenschiff
48  Taufbrunnen

 


Mosaik-Kapelle

Die Mosaik-Kapelle bildet den unteren Teil des nördlichen Seitenchores der romanischen Kirche. Die Aufteilung in zwei Etagen erfolgte wohl schon im 15. Jh.; aus dieser Zeit stammt auch das Gewölbe.
Im Jahre 1898 wurde die Kapelle ganz mit Mosaiken ausgeschmückt, ein Geschenk des damaligen Pfarrers Jakob Troost, anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums im Jahr zuvor. Die Mandorlen an den Wänden stellen die Sieben Schmerzen Mariens dar, vorne rechts beginnend: 1. Die Weissagung des Simeon bei der Darstellung Jesu im Tempel, 2. Die Flucht nach Ägypten. 3. Der zwölfjährige Jesus im Tempel. 4. Maria am Kreuzweg. 6. Die Kreuzabnahme Jesu. 7. Die Grablegung Jesu. Der 5. Schmerz zeigt im Fenster den Tod Jesu. Dieses Fenster wurde im Krieg zerstört. Bei der Firma Derix in Kevelaer befand sich jedoch noch ein Karton aus dem Jahre 1898 für das Fenster, welches dann nach diesen Vorlagen erneuert wurde. Auf dem Altar steht ein Vesperbild der schmerzhaften Mutter (Pietà, ca. 1530) des Kalkarer Bildhauers Hendrik van Holt. Eine Fassung des 19. Jh. musste aufgrund von Beschädigungen durch einen Krippenbrand 1966 entfernt werden. Einige Bänke stammen aus dem 19. Jh. Die Tür und Treppe rechts führen zur Krypta.

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Krypta

Die dreischiffige Hallenkrypta zeigt sich heute in ihrer baulichen Substanz so, wie sie im 11. Jh. errichtet wurde. Ihre Kreuzgewölbe werden von sechs Bündelsäulen getragen, die paarweise verschieden gestaltet sind. B. Schütz und W. Müller schreiben in ihrem Werk ,,Deutsche Romanik" hierüber: „Aus etwa der gleichen Zeit (1042) stammt die Krypta von St. Martini in Emmerich am Niederrhein; hier sind die Pfeiler höchst phantasievoll aus Säulenbündeln zusammengefügt, mit schrittweiser Steigerung von vier zu acht Säulen, die jeweils ins Quadrat gestellt sind, bis hin zum Rundpfeiler mit einer geriefelt wirkenden Oberfläche von 16 dünnen Stäben".
Die Krypta war von Anfang an verputzt. Ursprüngliche Putzreste konnten nachweislich belegt werden. In romanischer Zeit waren die Krypta und die Seitenkapellen ausgemalt. Bis zum Krieg waren noch einige Reste vorhanden. Sie werden dokumentiert in dem 1916 von Paul Clemen erschienenen Buch ,,Die romanische Monumentalmalerei in den Rheinlanden".
Das Kreuz in der Krypta ist eine Arbeit des frühen 19. Jh. Der Altar wurde nach einem Entwurf von Dipl.-Architekt Alo Terhoeven und Dr. Leo Schaefer von Bruno Schwarzenberg gefertigt. Seine Weihe erhielt er am 11. 11. 1977 durch den Utrechter Erzbischof Bernardus Kardinal Alfrink.

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